Kuschelwarm oder Natur Pur? – Brauchen Freizeitpferde Winterdecken?

Die ersten Freizeitreiter hätten die Idee der Winterdecke empört von sich gewiesen. Eindecken? Offenstallpferde? Die sollten doch artgerecht gehalten werden! Vor allem Islandpferdereiter setzten rigoros auf Winterfell statt Winterdecke.

Inzwischen hat sich diese Einstellung längst relativiert – und oft ins Gegenteil verkehrt. Viele Pferde – auch Isländer! – werden spätestens im Oktober radikal geschoren und können dann eigentlich nur noch mit Winterdecke in den Auslauf. In manchen Ställen gilt Eindecken auch als ‚schick’ und man legt die Decke einfach auf, weil’s alle machen. Und hier und da schließt ein verfrorenes Freizeitreiterherz von sich auf andere: „Mir ist jetzt auch immer so kalt, da kann ich Bubi doch nicht ohne Decke raus schicken!“

Was aber ist nun richtig? Wieviel Wetterschutz braucht welches Pferd? Wann wird ‚Robusthaltung’ zur Tierquälerei und Fürsorge zur Verwöhnung?

Der Brauch, Pferde im Winter ‚warm anzuziehen’, sowie das dazu notwendige Deckensortiment stammen ursprünglich aus England. Hier war man stets der vernünftigen Ansicht, dass auch ein Jagd- und Turnierpferd regelmäßigen Auslauf im Freien verdient, sommers wie winters. Andererseits sollte der Vierbeiner aber kein dickes Winterfell entwickeln, denn schließlich war auch der Reiter Frischluftfanatiker und wollte in der kalten Jahreszeit weder auf das Training des Turnierpferdes noch auf den Einsatz des Jagdpferdes verzichten. Logische Lösung des Problems: Das Pferd wurde geschoren und im Auslauf warm eingedeckt. Wobei man bei hochblütigen Rassen mitunter sogar auf den ‚Kurzhaarschnitt’ verzichten konnte. Wenn man schon im Spätsommer anfing, nachts einzudecken, entwickelte der Vierbeiner mit etwas Glück gar keine Wolle. 

Wieweit der hiesige Freizeitreiter das nun nachmachen sollte, hängt von Haltung, Reiteinsatz und Rasse des Pferdes ab. Ob und wieviel Eindecken gut tut, muss für jedes Pferd individuell abgewogen werden.

Artgerechte Haltung

Als Freizeitreiter bemühen wir uns seit jeher um eine artgerechte und möglichst natürliche Haltungsform – auch im Winter. Das heißt, wir bieten dem Pferd idealerweise einen Offenstall mit Auslauf, in dem es im Herdenverband lebt. Wo das nicht möglich ist, stellen wir es nachts vielleicht in die Einzelbox und halten es nur tagsüber draußen, und mitunter gibt es auch geschlossene Laufställe für Pferdegruppen. Abhängig von Rassezugehörigkeit und Herkunftsland wird das Pferd bei dieser Haltung ein mehr oder weniger dickes Winterfell entwickeln. Je ähnlicher das Klima im Herkunftsland, desto optimaler ist die Fellstruktur dem Wetter in unseren Breiten angepasst. Isländer und Norweger zum Beispiel sind oft ‚zu dick angezogen’ und neigen zum Schwitzen, wenn die Temperaturen über 12 – 13 Grad steigen. Araber und Andalusier dagegen können frieren, wenn sie ohne Schutz im Regen stehen – sie kommen mit den mitteleuropäischen Durchschnittstemperaturen zwar gut zurecht, aber Dauerregen hält ihr Seidenfell oft nicht stand! Ob man ihnen dann mit einer Decke über den Regentag hinweg hilft, ist wieder eine Frage der Haltung und individuellen Stellung des Pferdes: Zwei Araber, die sich gern haben, stecken vermutlich beide bei Regen keine Nase aus dem Stall. Steht aber ein Araber mit einem Norweger zusammen, der sich genüsslich stundenlang nassregnen lässt, so könnte der Vollblüter seinem Beispiel folgen – auch wenn er dabei am ganzen Körper zittert. Und richtig dramatisch wird es, wenn das Sensibelchen rangniedrig ist und vom dickfelligen Chef aus dem Stall gejagt wird! Die Vorstellung, ein Offenstall garantiere klimatechnische ‚Entscheidungsfreiheit’ für alle Pferde, ist illusorisch. Ebenso das Argument, mit dem Eindecken des Pferdes würde man der Natur ins Handwerk pfuschen: Dauerregen ist in der Natur des Wüstenpferdes nicht vorgesehen.

Reiten

Endgültig ‚unnatürlich’ wird es allerdings, wenn wir das Pferd im Winterfell auch noch reiten. Schnelle, kontinuierliche Bewegung besonders der nordischen ‚Puscheltiere’ ist von der Natur nämlich auch nicht eingeplant. Freilich wird die frei lebende Herde hier mal im Spurt vor einem Raubtier geflohen sein, aber das dürfte eher die Ausnahme als die Regel gewesen sein. Im Winter gab es keine kleinen Fohlen mehr und ein erwachsenes Robustpferd ist recht wehrhaft. Für ausgehungerte Wölfe gab es leichtere Ziele – und die Bären hielten sowieso Winterschlaf. Insofern ist es eher unwahrscheinlich, dass ein freilebender Norweger oder Isländer sein Winterfell allzu oft durchschwitzte. Beim Reiten kommt das allerdings täglich vor! Nach einem ausgiebigen Trab oder Galopp durch den Schnee ist der Vierbeiner nass und damit seines natürlichen Wetterschutzes beraubt. Ein feuchtes Pferd friert im Offenstall und Auslauf, und je dicker sein Fell ist, desto länger braucht es, um zu trocknen. Im Klartext: Ein nassgerittener Westfale wird vielleicht ein oder zwei Stunden frieren. Danach ist er trocken, und wenn er sich dann noch wälzen kann, ist auch das schweißverklebte Fell wieder halbwegs puschelig und kälteabweisend. Ein Isländer kann für den gleichen Vorgang zwei Tage brauchen. Ihm das zuzumuten ist unverantwortlich, und wenn man ihn zudem auch noch in den Regen schickt, ist der Tatbestand der Tierquälerei endgültig erfüllt!

Nach dem Reiten

Was also tun, wenn der Vierbeiner feucht vom Reiten kommt? Wieder hängt die Nachsorge von Haltung und Fellstruktur ab. Wichtig: Das Pferd muss während des Trocknens zugfrei untergebracht werden. Dazu beschleunigt sich der Trocknungsvorgang, wenn es warm gehalten und mit einer schweißaufnehmenden Decke versehen wird. Haben wir nun z.B. einen Araber und eine Innenbox, so sperrt man ihn schlicht bis zum nächsten Füttern ein. Das Auflegen einer Abschwitzdecke ist sinnvoll, aber wenn das Pferd nur leicht geschwitzt hat, wird es sich auch ohne nicht erkälten. Der Isländer in der gleichen Situation braucht dringend eine Abschwitzdecke – ansonsten trocknet er nämlich garantiert nicht bis zum nächsten Füttern sondern bestenfalls bis zum nächsten Tag. Auch dabei wird er nicht sterben, aber trocken fühlt ein Pferd sich einfach wohler. Warum also keine dicke Winterdecke auflegen? Jutedecken und vergleichbare Materialien sorgen für einen ausreichenden Feuchtigkeitsaustausch. Das Pferd trocknet darunter, hat aber trotzdem keine nasse Decke auf dem Buckel, wenn man es schließlich wieder davon befreit. Noch effektiver ist es natürlich, zunächst eine Abschwitzdecke und später eine dicke Decke aufzulegen. Das erfordert allerdings viel Aufwand – und nicht jeder wohnt neben seinem Stall. 

Ist das Pferd nach einigen Stunden immer noch nicht trocken, muss jetzt aber wieder in den Offenstall/auf den Paddock/in die Pferdegruppe kann eine gut befestigte Winterdecke auch einfach drauf bleiben. Erwachsene Pferde machen sie selten kaputt, sondern genießen durchaus den zusätzlichen Schutz. Bei Regenwetter ist hier auch eine Neuseelanddecke angebracht: Teuer, aber äußerst praktisch.

Scheren – ja oder nein?

Abschwitzdecke, gefütterte Decke, Regendecke ... Theoretisch ist es durchaus möglich, einen Robusten in vollem, natürlichen Winterfell auch in der kalten Jahreszeit täglich zu reiten. Das erfordert aber hohen pflegerischen Aufwand und auch eine entsprechende Rittplanung. So sollte man das Pferd zum Beispiel lieber morgens bewegen als nachmittags oder gar abends. Danach wird es im Offenstall angebunden, eingedeckt, nachmittags mit der Neuseelanddecke herausgelassen, abends trocken und deckenfrei in die Nacht geschickt ... Möglich, aber eigentlich nur für Hausfrauen und Freiberufler mit Stall und Arbeitsplatz am Haus zu realisieren. Insofern muss die Überlegung erlaubt sein, den Vierbeiner zu scheren. Das künstlich kurze Fell trocknet leicht und schnell, dazu ist das Pferd leistungsfähiger. Besonders, wer regelmäßig in der Halle reitet, wird das zu schätzen wissen, denn hier schwitzt der nicht geschorene Robuste sehr leicht und wird dann auch entsprechend schnell müde. Zumindest in der Zeit unmittelbar nach dem Scheren – als ideale Monate für den ‚Friseurbesuch’ empfehlen sich Oktober und März. Betreibt man es später, entwickelt sich vielleicht kein natürliches Sommerfell. – muss das Pferd dann aber eingedeckt werden, sobald es den schützenden Stall verlässt. Die Neuseelanddecke ist ein Muss! Dazu kommt vielleicht noch eine Jutedecke, denn die Nächte können selbst in der geschlossenen Box kalt sein. Aufwand ist also auch mit dem Scheren verbunden – nur ist er leichter kalkulierbar und in den normalen Tagesablauf einzubeziehen. Bei der Entscheidung zwischen Scheren und Naturfell sollte die Frage nach der Reitnutzung die Hauptrolle spielen. Wird das Pferd wirklich regelmäßig geritten und das auch noch abends, und steht es nicht ganztags im Offenstall, sondern nur stundenweise im Paddock, so spricht alles für Scheren und Auslauf mit Decke. Kommt es dagegen im Grunde nur Sonntags unter den Sattel und lebt ansonsten im Offenstall in der Herde, so empfiehlt sich eine sorgfältige Rittplanung und ein bisschen Trocknungsaufwand nach dem Reiten. Auch wenn man dafür vielleicht zweimal in den Stall fahren muss um die Decke zu wechseln. 

Eindecken im Stall?

In vielen Reitställen verbringen die Warmblüter buchstäblich ihr halbes Leben unter der Decke. Egal wie das Wetter ist, egal, ob sie geritten werden oder nicht, Auslauf haben oder nur in der Box stehen: Im Winter wird die Stalldecke nur zum Reiten entfernt. Bestenfalls darf sich der Vierbeiner nach der Arbeit kurz wälzen, bevor man ihn wieder ‚anzieht’.

In der Regel kann keiner der Besitzer erklären, warum er das eigentlich tut. Allenfalls argumentiert man, das Pferd würde sonst übermäßiges Winterfell entwickeln. Tatsächlich ist der Aufwand völlig sinnfrei – schließlich stehen die Tiere ohnehin ganztags zugfrei im meist recht warmen Stall, sie frieren also ganz sicher nicht. Vom medizinischen Standpunkt aus ist die Angelegenheit eher schädlich – ständiges Eindecken mit noch dazu viel zu dicken Winterdecken behindert die Hautatmung und den Feuchtigkeitstransport, begünstigt also Pilzerkrankungen. Dazu wird die Decke während des Winters praktisch nie gewaschen – sie ist in der Regel außen mist- innen schweißverklebt. Auch Atemwegserkrankungen werden durch die ‚Stalldecken-Praxis’ eher gefördert als verhindert, z. B. durch die ständigen ‚Temperaturschocks’, denen das Pferd unterworfen ist: Es steht viel zu warm angezogen im Stall, wird dann gesattelt und durch die Winterkälte in die Halle geführt. Dort muss es sich erst mal im Kalten warm arbeiten, bevor es klatschnass geritten wird. Noch einmal ein Kälteschock bis zum Stall. Dort erneutes Eindecken – und Schwitzen unter der viel zu warmen Stalldecke, die jetzt auch als Abschwitzdecke dienen muss. Alltäglicher Wahnsinn, wie üblich verursacht durch systematisches Nicht-Nachdenken.

Kein Pferd soll in unseren Haltungsanlagen frieren – aber zu Tode hätscheln dürfen wir es auch nicht. Nur weil wir den Winter gern in kuschelig warmen Pullis verbringen, muss das Pferd nicht auch einen anziehen. Die Natur hat den Vierbeiner für ein Leben in Freiheit optimal ausgestattet – wenn wir dieses Leben umgestalten, dürfen, ja müssen wir ausgleichen. Das bezieht sich aber nur auf die  Lebensumstände – das Pferd als solches muss Pferd bleiben! Wer ein Modepüppchen sucht, findet rosa Plastikvierbeiner im ‚Barbie’-Regal.

Strichschur als Alternative?

„Man muss das Pferd ja nicht ganz scheren ...“ Als Ergebnis dieser Überlegung laufen viele Freizeitpferde mit Haarschnitten herum, die an ein Punkfestival denken lassen! Nur wenige ‚Hobbyfriseure’ haben die diversen Schuralternativen nämlich wirklich drauf. Englische ‚Grooms’ üben das von Kindheit an, während es hierzulande wenig Tradition hat. Aber Schönheit sollte hier ja dem Wohl des Pferdes untergeordnet sein. So lassen z. B. viele Reitstallreiter das Fell nur in der Sattellage ihrer Warmblüter natürlich sprießen. Argument: Zusätzlicher Schutz vor Satteldruck. Bei empfindlichen Pferden mag das Sinn machen. Die meisten Robusten sind hier allerdings nicht so sensibel. Ihre Besitzer setzen auch eher auf die sogenannte ‚Strichschur’. Dabei lässt man den Vierbeiner weitgehend naturbelassen und rasiert nur einen Streifen: ausgehend von der Brust über den unteren Rumpfbereich bis zu den Hinterschenkeln. Das soll dem Pferd das Abschwitzen erleichtern. Tatsächlich schafft es Pferderassen Kühlung, welche die Natur für unsere Breiten ‚overdressed’ hat. Viele Isländer zum Beispiel schwitzen ab März im Winterfell vor sich hin und lassen leistungsmäßig nach. Andererseits sind die Frühjahrsnächte aber noch so kalt, dass man sie auf keinen Fall ganz scheren möchte. Hier ist die Strichschur angebracht. Das geschorene Pferd wird wieder vergnügter mitarbeiten und sich wohler fühlen. Beim Abschwitzen nach dem Reiten ist allerdings der gleiche Aufwand notwendig wie beim ungeschorenen Pferd. 

Scheren oder Natur pur? - Entscheidungshilfen

‚Bei uns im Verein scheren jetzt alle ...’ – Das ist kein gutes Argument für den Radikalschnitt! Zumal es vermutlich auch gar nicht ‚alle’ tun, sondern nur die meinungsbildenden Turnierreiter. Und die halten das Pferd womöglich ganztags in der Box ...

Die Entscheidung für oder gegen das Scheren sollte nicht von der Mode bestimmt werden, sondern von Ihren individuellen Haltungsbedingungen und Reitgewohnheiten:

  • Steht Ihr Pferd im Offenstall in der Pferdegruppe oder in der Box mit täglichem Auslauf? Ersteres spricht gegen das Scheren und Eindecken besonders junger, bewegungsfreudiger Pferde. Beim Toben und Raufen gehen Decken schnell kaputt.
  • Reiten Sie Ihr Pferd wirklich öfter als zweimal pro Woche? Seien Sie dabei ehrlich und nehmen Sie nicht die wunderschöne Sommerwoche als Beispiel, in der sie obendrein Urlaub hatten, sondern die typische verregnete Winterwoche. Denken Sie an vereiste und matschige Waldwege. Tatsächlich werden die allermeisten Freizeitpferde im Winter nur Sonntags geritten, allenfalls zweimal im Laufe des Wochenendes. Sie deswegen den ganzen Winter ihres natürlichen Fellschutzes zu berauben, wäre Unsinn.
  • „Aber wenn das Pferd geschoren wäre, würde ich bestimmt öfter in die Halle fahren!“ – Würden Sie wirklich? Nach der Arbeit? Im Dunkeln? Bei Glatteis und Regen? Wer das tatsächlich auf sich nimmt, denkt übers Scheren nicht lange nach, dessen Pferd trägt längst seine Kurzhaarfrisur! Probieren Sie es also erst mal mit ungeschorenem Vierbeiner. Wenn Sie mehr als zweimal wöchentlich verladen, können Sie das Pferd immer noch scheren!

 

Winterfell verhindern?

„Wenn man das Pferd ab August nachts eindeckt, entwickelt es kein Winterfell!“ – Diese Aussage kann zutreffen, muss aber nicht. Tatsächlich macht man mit dieser Technik am ehesten bei Warmblütern und Reitponys gute Erfahrungen. Bei englischen Ponyrassen klappt es selten, bei nordischen Robusten praktisch nie. Die Entwicklung von Winterfell ist nur bedingt wetterabhängig, zu einem großen Teil ist sie genetisch bedingt. Im Klartext: Ein Isländer beginnt spätestens im September mit der Ausbildung von Winterfell, auch wenn er schon seit Jahren in Andalusien lebt! Gegen einen Versuch ist natürlich trotzdem nichts einzuwenden. Dann müssen Sie aber konsequent durchhalten, und das Pferd sobald es kühler wird auch tagsüber warm verpacken. Viel Aufwand, der sich selten lohnt.

Achtung Nachschwitzen!

„Ach, sie hat doch gar nicht geschwitzt!“ -  Besonders nach kurzen Winterausritten wirken viele Robuste noch puschelig warm und trocken. Das spricht für den Reiter, denn er hat sein Pferd weder übermäßig angestrengt noch psychisch in Aufregung versetzt. Trotzdem darf man das Pferd jetzt nicht einfach in die Freiheit entlassen! Jedes Pferd schwitzt nach der Arbeit nach, und Tiere mit extrem dickem Fell feuchten oft erst beim Nachschwitzen richtig durch. Dann frieren sie aber genauso wie beim direkten Schwitzen. Auch das ‚trockene’ Pferd sollte jetzt also erst mal mit Abschwitzdecke in den Stall (oder alternativ mit dicker Winterdecke in den Offenstall) – Und sicher wird die Decke feucht sein, wenn man es nach ein paar Stunden wieder davon befreit!

Welche Decken braucht das Pferd?

Praktisch jedes Reitpferd benötigt ab und an eine Abschwitzdecke. Sie ist recht dünn und besteht heute meist aus synthetischen Materialien, die Feuchtigkeit leicht nach außen leiten. Das heißt, die Unterseite bleibt trocken und hält das Pferd warm. Die Oberseite wird feucht. Abschwitzdecken sind empfindlich. Sie werden meist nicht sehr intensiv auf dem Pferd fixiert und sind eigentlich nur für kurzfristigen Einsatz auf dem angebundenen oder allenfalls in der Box eingesperrten Pferd gedacht. Wer seinen Liebling damit in den Auslauf lässt, braucht oft eine neue.

Warme, gefütterte Stalldecken gibt es z. B. als Jutedecken, Hanfdecken oder einfach aus außen robusterem Stoff und innen weichem Futter. Es gibt sie mit Latz oder ohne, mit Bauchbegurtung oder nur Beinbegurtung. Decken mit voller Begurtung oder Latz sind dabei praktischer. Stoffdecken sind kuscheliger und gewährleisten besseren Feuchtigkeitsaustausch, Jutedecken halten auch ein paar Regentropfen ab, wenn das Pferd damit in den Auslauf geht.

Nun braucht nicht jedes Offenstallpferd dringend eine warme Stalldecke. Im konventionellen Stall verbringen die Pferde zwar mitunter ihr halbes Leben unter diesen Decken, aber in der Robustpferdehaltung kommen sie nur zeitweise zum Einsatz. So sind sie z. B. unverzichtbar, wenn man zum Reiten in die Halle fährt und anschließend das verschwitzte Pferd nach Hause bringt. Es sollte auf keinen Fall ohne Decke verladen werden!

Auch im Anschluss an einen Ausritt wissen Pferde eine Stalldecke zu schätzen. Nach dem Sport neigen Mensch und Tier zum Frieren, selbst dann, wenn der Schweiß längst getrocknet oder abgewaschen ist. Ein paar Stunden unter der warmen Decke tun dem Vierbeiner dann gut. Achten Sie beim Kauf der Stalldecke auf robuste Verschlüsse und guten Sitz. Dann kann sich das Pferd auch mal damit wälzen oder traben und galoppieren, ohne dass die Decke verrutscht.

Eine Neuseelanddecke besteht aussen aus Segeltuchmaterial und ist innen warm gefüttert. Sie ist vom Schnitt her dazu ausgelegt, dauernd im Freilauf getragen zu werden, das Pferd bewegt sich darunter bequemer als unter anderen Decken. Die Anschaffung ist aber eigentlich nur nötig, wenn das Pferd geschoren ist und trotzdem Auslauf haben soll. Auch hochsensible Pferde, die in der Rangordnung eher niedrig stehen und nicht immer Zugang zum Offenstall haben, wissen das ‚tragbare Zelt’ zu schätzen. Achten Sie auch hier wieder auf gute Verarbeitung und robuste Begurtung. Nach jeder Reinigung sollten Sie die Decke neu imprägnieren. Sie bleibt sonst nicht dauerhaft regendicht.  

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